Gespräch zur aktuellen Wohnsituation von Studierenden
„Ein Zuhause ist der Ankerpunkt für alles im Leben.“ – Jane Pauley
Am 14.02.2023 organisierte die AfB ein Treffen mit dem Geschäftsführer des Studierendenwerks, Herrn Kobilke, um die prekäre Wohnsituation von Studierenden in Osnabrück zu diskutieren.
Studierende sind in Osnabrück, insbesondere zu Beginn des Wintersemesters, mit einer hohen Nachfrage und einem begrenzten Angebot an bezahlbarem Wohnraum konfrontiert. Die AfB möchte die Probleme identifizieren und Lösungsansätze finden, um den Bedürfnissen der Studierenden und des Studierendenwerks gleichermaßen gerecht zu werden.
Herr Kobilke schilderte zunächst die Entwicklung der Zahlen der Studentenwohnheimplätze. Darüber hinaus erläuterte er die Notwendigkeit, sich von Immobilien im Bestand des Studentenwerks zu trennen.
Darunter fiel das Studentenwohnheim in der Dodesheide, da es aufgrund der hohen Kosten für eine dringend erforderliche Sanierung nicht mehr tragbar war. Den Erlös des Verkaufs verwendet das Studierendenwerk, das laut Herrn Kobilke nicht gewinnorientiert arbeitet, um andere Objekte zu sanieren. Der Luhrmannhof mit etwa 40 Wohnplätzen soll aufgrund der enormen Sanierungskosten die durch den Denkmalschutz ebenfalls erschwert werden, veräußert werden.
Unter allen Wohnheimen sticht der Luhrmannhof durch die alternative Lebensform, die den Studierenden dort ermöglicht wird, besonders heraus. Aus diesem Grund sind die Bewohner:innen sehr engagiert und starteten eine Crowdfunding-Aktion, um den Hof zum Vorzugspreis von 500.000 € vom Studierendenwerk zu kaufen und in Eigenregie zu sanieren. Diese Idee entstand in einem Dialog der Studierenden mit Herrn Kobilke. Es wurde eine Frist bis zum 31.03.2023 vereinbart, um den Kaufpreis durch Spenden oder ein Darlehen aufzubringen. Dafür gründeten die Studierenden den gemeinnützigen Verein Luhrmannhof e.V.
Weiterer Sanierungsbedarf besteht beim Studentenwohnheim in der Jahnstraße.
Hinsichtlich des Neubaus von Wohnheimen sieht sich das Studierendenwerk mit den deutlich gestiegenen Kosten für Baumaterialien konfrontiert. Darüber hinaus erschwert der Fachkräftemangel die Situation zusätzlich. Da das Studierendenwerk jedoch langjährige und verlässliche Geschäftsbeziehungen mit Baufirmen pflegte, war es möglich Firmen zu finden, die ihre Leistungen zeitnah und zu passenden Konditionen anbieten konnten.
Das Gespräch ermöglichte einen offenen Dialog zwischen den Parteien und brachte eine Gelegenheit, um gemeinsam nach Wegen zu suchen, das Angebot an bezahlbarem Wohnraum für Studierende in Osnabrück zu erhöhen und die Lebensbedingungen der Studierenden zu verbessern.
Wir bedanken uns bei Herrn Kobilke und freuen uns auf ein weiteres Treffen in der Zukunft!